Das "Sonnenloch" in der Belsener Kapelle
Das runde, nach innen konisch zulaufende Sonnenloch, das hier auf dem Foto links oben über der Tür zur Sakristei zu sehen ist, gab und gibt Stoff für viele Spekulationen.
Es hat einen Durchmesser von 38 cm, verjüngt sich nach ca. 50 cm auf einen Durchmesser von 14 cm und erweitert sich dann wieder auf 38 cm.
Es hat einen Durchmesser von 38 cm, verjüngt sich nach ca. 50 cm auf einen Durchmesser von 14 cm und erweitert sich dann wieder auf 38 cm.
Die nachfolgende Skizze stammt aus dem Buch "Archäologische Geheimnisse" von Jürgen Meyer, erschienen im Verlag Oertel und Spörer, Reutlingen 2002 ISBN 3-88627-260-5 und wird hier mit freundlicher Genehmigung des Autors ins Web gestellt:
Es ist so angebracht, dass an den Tagen der Tag- und Nachtgleiche (21. März und 23 September) die Strahlen der über dem im Osten liegenden Farrenberg aufgehenden Sonne an der gegenüberliegenden Wand über dem Eingangsportal eine Lichterscheinung hervorriefen. Leider lässt sich das heute nicht mehr nachvollziehen, weil die 1824 an die Kapelle angebaute Sakristei so errichtet wurde, dass sie das Loch außen verdeckt. Außerdem wurde über dem Eingangsportal an der Giebelseite der Kapelle eine Empore angebracht, die den Rundbogen über dem Eingangsportal verdeckt. (Dies sind leider nicht die einzigen "Bausünden", die an diesem historischen Gebäude begangen wurden!)
(Ansicht der Kapelle von Süden und von Osten. Man erkennt die 1824 angebaute Sakristei, die das Sonnenloch verdeckt. Fotos: Gruber)
Über diese "Lichterscheinung" existiert ein Bericht aus dem Jahre 1836. (1832 hatte der erste Pfarrverweser von Belsen den Winkel des Sakristeidaches vorübergehend flach setzen lassen um die Funktion der Öffnung überprüfen zu können). Im Bericht heißt es:
"Nach einigem Warten wurde ich aufs höchste von einem durch das Loch einfallenden Sonnenstrahl überrascht und sah denselben gerade auf den halbkreisförmigen Stein über dem westlichen Eingang der Kapelle fallen. Eine am 22. März wiederholte Beobachtung desselben ward mit dem gleichen Befund belohnt, nur war der Strahl schon ziemlich von der Mitte des Steins abgewichen" (a.a.O.S. 156)
"Nach einigem Warten wurde ich aufs höchste von einem durch das Loch einfallenden Sonnenstrahl überrascht und sah denselben gerade auf den halbkreisförmigen Stein über dem westlichen Eingang der Kapelle fallen. Eine am 22. März wiederholte Beobachtung desselben ward mit dem gleichen Befund belohnt, nur war der Strahl schon ziemlich von der Mitte des Steins abgewichen" (a.a.O.S. 156)