Omelhenkelied in der Fassung für Nichtschwaben und Nichtbelsemer:



1.Vers:
So nun , heut ist Omelhenke
s´ wird jetzt jeder Kirschen haben
auf der ganzen Markung denk´ ich
wird kaum mehr ´ne Leiter stehn
Leer sind die Bäume auf Giaß und Greaba
Weitloch, Schlatterbach und Glend
(das sind Flurnamen)
Díe Stare heulen, weil sie eben
nirgends mehr was zu beißen haben
nirgends mehr was zu beißen haben

    
2. Vers

Voll sind Gläser und auch Fässer
höret, was man alles mit tut
Kirschengsälz ist kaum eins besser
Kirschenkuchen, der ist gut
Kirschgeist aus erster Quelle
schätzt ein jeder, der ihn kennt
wie ihn einstmal rein ond helle
hat der Michel König brennt
hat der Michel König brennt.
(Michel König war ein bekannter Schnapsbrenner in Belsen)
3. Vers

Gell, das ist ein Grund zum feiern,
jeder soll seine Freud´ dran haben,
singet, daß sie in Beuren meinen,
in Belsen unten sei Kirchweih schon.
Juchzged Leut, heut wird nicht geheulet,
Buben, Mädle, Weib ond Mann
trinket, esset was er wöllet;
Wurst und Bier, s' ist alles da
Wurst und Bier, s' ist alles da    

4. Vers

Danken wolln wir, daß die Wochen
voller Arbeit, Müh ond G'fahr
keiner hat Genick und Achsel gebrochen,
gut ist´s gegangen, das ist wahr.
Und wir wollen nicht vergessen den,
der über allem steht,
der zum Brennen und zum Essen
all die Kirschen wachsen lässt
all die Kirschen wachsen lässt

5. Vers

Drum auch wolln wir für's nächst´ Jährle
unsern Herrgott wirken lassen,
wegen unsrer Kunst würd´ wirklich
nicht ein einig´s Kirschle steh´n.
Hoffen wir, daß auch etwas hänget
trotz der Reife, 's wär halt schön:
's darf nur soviel, daß es langet,
's nächst Mal wieder Kirschen geb´n
's nächst Mal wieder Kirschen geb´n.

Juchzget Leit, heit wudd itt bröllet, Buabe, Mädle, Weib ond Maa
juchzget, Buaba, juchzget, Mädle, Weib ond Maa,
juchhei!